SYMBOLISCHE ENTNAZIFIZIERUNG IN DER SCHELLINGSTRASSE

Mit einer Kunstaktion am ehemaligen Produktionsort des Völkischen Beobachters in der Münchener Schellingstrasse 50 haben wir auf die Gefahren von Antisemitismus, Verschwörungsideologie und Nazi-Propaganda hingewiesen, die aktuell im Kontext der Corona-Demos massiv zunehmen. Während sich die ersten Corona-Leugner, am Samstag den 16.Mai 2020 auf der Theresienwiese sammelten, verteilten wir als Zeichen von Erinnerung und Protest die erste Ausgabe der „Migrantifa News“. Das Gebäude haben wir symbolisch Entnazifiziert, indem wir den weiterhin sichtbaren Reichsadler mit einem Transparent verdeckten. Die Aktion ist den Feierlichkeiten 75 Jahre nach der Befreiung vom NS-Regime gewidmet. Das Ziel der Kampagne ist auf die Notwendigkeit von Entnazifizierung in Medien und Kultur aufmerksam zu machen. In unseren „Migrantifa-News“ geht es um den symbolträchtigen Ort „Schellingstraße 50“, weil dort die Franz Eher Nachfolger GmbH ihren Sitz hatte. Hier wurde die tägliche Ausgabe des „Völkischen Beobachters“ produziert und das in Millionenauflage erschienene „Mein Kampf“ herausgegeben. Das Unternehmen nahm wirtschaftlich eine zentrale Stellung ein und dominierte über die Reichspressekammer die NS-Presselandschaft. Auch für die aktuelle Medienlandschaft fordern wir #EntnazifizierungJetzt! Vor allem die neuen sozialen Medien wie Facebook, Youtube und Discord müssen in den Blick genommen werden. Rechte Medien-Kanäle wie KenFM und PI-News verbreiten Rassismus, Antifeminismus und antisemitischen Verschwörungswahnsinn. Genau diese Akteure liefern den sogenannten Corona-Rebellen die Inhalte. Die Plattformen von führenden Verschwörungstheoretikern und rechten Medienmacher*innen spielen eine zentrale Rolle bei der Mobilisierung zu den Hygienedemos. Deshalb appellieren wir für einen kritischen Journalismus. Gerade in Zeiten der dynamischen, verschwörungsideologischen Straßenbewegung der „Corona-Rebellen“ brauchen wir dringend eine umfassende antirassistische, antifaschistische und antisemitismuskritische Mediengestaltung. Nicht Nazis brauchen Sprechzeit und Kanäle, sondern ihre Gegner*innen und vor allem die Betroffenen! Hier könnt ihr die Migrantifanews in voller Länge nachlesen!

Migrantifa News #1

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